Sie begegnen sich am Flughafen in Seoul und könnten unterschiedlicher nicht sein: Die chinesische Immigrantin Jin Xia arbeitet an der Sicherheitskontrolle, kleidet sich praktisch, tut ihre Pflicht. Die grünhaarige Frau, die an diesem Tag dort auftaucht, ist jünger, extrovertierter und lässt sich vom Abtasten nicht beeindrucken. Jin Xia ist fasziniert.
Als die Frau sie schon kurz darauf in ihre krummen Geschäfte verwickelt, wird klar, dass die beiden mehr gemeinsam haben, als man ihnen ansieht. Auf der Jagd nach dem großen Coup, der sie von allen Abhängigkeiten befreien könnte, begeben sie sich in Südkoreas Unterwelt und behaupten sich dort gegen Männer, die sie dominieren, besitzen und benutzen wollen.
Ein fragiler, aber alternativloser Kokon
In ihrem zweiten Langfilm lässt Han Shuai zwei Einzelkämpferinnen aufeinandertreffen, die das Leben gelehrt hat, sich nur auf sich selbst zu verlassen. Während sie ihren widerwilligen Kennenlerntanz tanzen, sich mal anziehen und mal abstoßen, mal näherkommen und wieder voneinander abwenden, rückt ihr Plan in den Hintergrund.
Der verbindende Kokon, der sich um die beiden spinnt, wenn sie nachts auf dem Moped durch die Stadt rasen, scheint fragil, aber alternativlos.