Als Botschafter*innen von Handicap International waren wir eine Woche in Nepal unterwegs, um uns über die laufenden Projekte der Hilfsorganisation vor Ort ein Bild zu machen.
Die Projekte von Handicap International
Ausgangspunkt unserer Reise war die Hauptstadt Kathmandu. Von dort sind wir mit einem Kleinbus durch Nepal gefahren, bis in die Tiefebene, fast bis zur indischen Grenze. In Thimi und Kalika haben wir zwei integrative Schulen besucht. Dort waren wir besonders begeistert von dem Programm „Reading for all“, welches dazu beiträgt, dass blinde Kinder lesen lernen, was für ihre zukünftige Selbständigkeit in Nepal von elementarer Wichtigkeit ist.
In zwei Krankenhäusern, in Gorkha und Dhading, durften wir uns Reha-Einrichtungen anschauen. Es wird viel Aufklärungsarbeit für Menschen mit Behinderung geleistet, auch für ihre Angehörigen und ihre Mitmenschen. In einem der ärmsten Länder der Welt ist es sehr schwierig, mit einer Behinderung selbstständig zu leben. Der Leiter einer Prothesenwerkstatt, die wir in Kathmandu besuchen durften, zeigte uns, wie die Menschen dort lernen, mit einer Prothese die holprigen und steinigen Straßen zu meistern.
Die Straßen und der Straßenverkehr waren für uns faszinierend. Über den Straßen hängen hunderte von Kabeln, ein regelrechtes Kabelwirrwarr, und auf der Straße fahren tausende von Mofas neben Bussen, LKWs und Autos. Irgendwie gelingt es allen, auch wenn es nur wenige Ampelanlagen gibt, sich durch das Verkehrschaos zu bringen
Tempel, Tiere und der Himalaya
Wir hatten die Gelegenheit, uns in Bhaktapur, in einer der drei Königsstädte des Kathmandu-Tales, den fünfstufigen Nyatapola Tempel anzuschauen. Der Blick über den Taumadhi Platz ist besonders in der Abendstimmung traumhaft. Der Boudhanath Tempel in Kathmandu ist der heiligste buddhistische Tempel und einer der größten der Welt. Die riesige Gebetsmühle ist beeindruckend und wir konnten nicht widerstehen, einmal an ihr zu drehen.
Ein weiterer buddhistischer Tempel ist Swayambhunath. Es ist eines der ältesten Heiligtümer im Kathmandu Valley und zählt zu den Unesco-Welterben, ebenso wie Boudhanath und Bhaktapur.
Die Tempelanlage Swayambhunath, auch als Affentempel bekannt, vereint buddhistische und hinduistische Kultstätten. Hier leben viele Rhesusaffen, aber Vorsicht: Sie sind kleine Taschendiebe! Wir haben gleich eine Colaflasche verloren. Besonders fotogen sind die vielen bunten Gebetsfahnen und Gebetsmühlen in dieser wunderschönen Tempelanlage.
Auf dem Weg zum Chitwan Nationalpark, einem weiteren UNESCO-Welterbe, haben wir ein landwirtschaftliches Hilfsprojekt besichtigt. Der Chitwan Nationalpark, mit einer Fläche von 932 Quadratkilometern, ist ein echtes Abenteuer. Wir sind mit Rangern auf eine Beobachtungs-Safari gefahren und haben ungefähr 100 Bengalische Tiger, sowie Panzernashörner, Wildschweine, Hirsche, Sumpfkrokodile, Gaviale, Vögel, Affen und Elefanten gesehen.
Eigentlich darf man den Jeep nicht verlassen, aber am Flussufer ließen uns die Ranger ganz kurz aussteigen. Zum Glück sind wir keiner Königskobra begegnet, denn die gibt es dort auch.
Wir haben noch gar nicht die 8000er erwähnt: Wann immer unser Blick frei war, um auf die Himalaya-Kette zu schauen, wurden wir von einem wirklichen Glücksgefühl erfasst. Dieser Anblick ist so wunderschön.
Eine unvergessliche Reise
Insgesamt war es eine unvergessliche Reise und wir haben sehr viel über die Projekte von Handicap International erfahren. Es beeindruckt uns, wie viel Engagement und Einsatz die Mitarbeiter*innen vor Ort leisten, um das Leben von Menschen mit Behinderungen in Nepal zu verbessern. Wir sind dankbar für die Gelegenheit, Teil dieser Erfahrung zu sein und können Handicap International nur wärmstens empfehlen.